Nach einer guten Nacht, einem reichhaltigen Frühstück wurde gut gelaunt zu einer leichteren „Einlauf-Tour“ aufgebrochen. Nebenbei erwähnt: der Wetterprophet kündigte zum späteren Nachmittag Regenschauer an. Der Rundweg führte uns ab dem Wanderparkplatz durch eine wunderschöne Kulturlandschaft eines Naturschutzgebietes einer Mischung aus Wasser, Wald, Moor, Feuchtwiesen und Heidelandschaft. Inmitten die Attraktion der Erdfallsee „Heiliges Meer“. Ein Teilstück des Rückweges führte entlang am Ufer des Mittellandkanals, auf dem leider kein Schiff dahin tuckerte.  

 

Am folgenden Morgen der Himmel war von Wolken behangen und so wurde der Regenschirm zum ständigen Begleiter dieser Tour, dem Tecklenburger Bergpfad, einem Wanderweg durch die stillen Täler des Teutoburger Waldes mit herrlichen Fernsichten und der historischen Fachwerkidylle von Tecklenburg. In Brochterbeck gestartet vorbei am Blücherfelsen, der Waldkapelle von Holthausen „Maria Wegweiserin“ trafen wir auf den Hermannsweg, der uns als Höhenweg nach Tecklenburg brachte. Hier beschlossen wir, nach einer etwas längeren Rast im Café Rappel diese witterungsbedingte ungemütliche Tour abzubrechen. Per Bustransfer erreichten wir wieder den Ausgangspunkt am alten Bahnhof in Brochterbeck. Für diese vielseitige und ansprechende Tour wäre sonniges Wetter „das Tüpfelchen auf dem i“ gewesen, so das Resümee am Abend.

 

Am Mittwochmorgen fuhren wir erneut nach Brochterbeck, schlugen jedoch den Weg in die westliche Richtung ein. Über einen Obstlehrpfad erreichten wir wieder den Hermannsweg, der uns steil bis zum Dreikaiserstuhl führte, die höchste Erhebung im Bereich der südlichen Dörenther Klippen. Bei den Dörenther Klippen handelt es sich um eine rund 4 km lange hohe Sandstein-Felsformation entlang des Südwesthanges des Teutoburger Waldes im Tecklenburger Land. Überregional bekannt sind die Klippen insbesondere durch das markante „Hockende Weib“ um das sich eine tragische Sage rankt. Zur Mittagszeit erreichen wir die Almhütte Dörenther Klippen – mit Aussichtsplattform - zur Einkehr. Der urige Wirt achtete auf Sauberkeit und so mussten wir unsere verschmutzten Schuhe über einem selbstkonstruierten „Besenbürsten -Abstreifer“  reinigen, bevor wir eintreten konnten. Hier konnten wir uns etwas aufwärmen, unseren Durst stillen und das „stille Örtchen“ aufsuchen. Einen kurzen sehr kräftigen Regenschauer durften wir in der Hütte abwarten, bevor wir uns auf den Rückweg nach Brochterbeck machten.  Unterwegs besuchten wir noch einen Ehrenfriedhof, der an die Kämpfe gegen die Alliierten am 03. April 1945 erinnert.

 

Am Donnerstag, die Regenfront war weitergezogen, der Wind wehte uns kräftig um die Ohren, spürbar kälter die Temperatur, aber es war und blieb trocken. Eine anspruchsvolle Tour lag vor uns, die uns über vier Berge, wovon zwei Aussichtstürme tragen, führte. Über den Grafensunden mit 314m Höhe erreichten wir den Dörrenberg, mit 331 m, der höchste Punkt Niedersachsens im Teutoburger Wald. Hier befindet sich der Hermannsturm (benannt nach dem germanischen Heerführer), eine 21 m hohe Konstruktion aus Stahlbeton. Die Sonne strahlte uns entgegen und so konnten wir die erste Fernsicht so richtig genießen. Über die Bardenburg - eine frühmittelalterliche Wallburg – wanderten wir zum Forsthaus Oesede zur Mittagsrast; leider bekamen wir hier nur Getränke und der Gedanke an unsere Pfälzische Hüttenkultur tat sich auf. Auf dem Rückweg führte unser Weg über den 192 m hohen Lammersbrink. Hier steht der Varusturm, das baugleiche Gegenstück zum Hermannsturm. Am Baumannsknollen, 245m hoch, vorbei erreichten wir wieder, unsere Autos auf dem Wanderparkplatz.

 

Am Freitagmorgen wurden die Wanderschuhe am Hotel geschnürt und voller Elan folgten wir, bei gutem Wanderwetter, dem gut markierten Weg durch Wald und Wiesen und erklommen den Aldruper Berg. Hier konnten wir von einer Plattform Einsicht nehmen in den großen Kalksteinbruch der Firma Calcis. Auf dem weiteren Weg besuchten wir die Duvensteine, ein mystischer Ort mitten im Teutoburger Wald. Wir querten das Goldbachtal, genossen schöne Aussichten und erreichten durch Wiesen und Wald die Waldwirtschaft Malepartus zur Einkehr. Gestärkt traten wir den Rückweg an und waren erfreut die Sonne tagsüber im Gepäck zu haben.

 

Für Samstag stand eine Flachtour auf dem Programm. Erneut war ein kultureller Höhepunkt zu erwarten, ein Grab, ein See und ein traumhafter Wald. Der Weg begann bei den Sloopsteenen führte danach durch traumhafte Waldpassagen mit altehrwürdigen Buchen und Eichen. Am Niedringhaussee durchqueren wir noch einen echten Strand. Bei den Sloopsteenen handelt es sich um ein Großsteingrab aus der Jungsteinzeit.

Dieses schöne Fleckchen Erde - ein wahres Kleinod für Wanderfreunde – hätte noch vieles sehenswertes anzubieten. Von diesen sagenhaften Eindrücken durften sich 19 Teilnehmer während der 8-tägigen Wanderwoche überzeugen. Ein anerkennendes Dankeschön hierzu kam aus der Runde, für das ausgewählte Quartier, die großartigen Touren und die damit verbundenen ehrenamtlichen Stunden. Organisiert wurden diese Wandertage von dem lizenzierten Wanderleiter, Bernd Frieß, der die abwechslungsreichen Wanderrouten zusammenstellte.

Zuhause hatten sich die ersten Blätter bunt gefärbt, manche waren sogar schon abgefallen, der Herbst hielt Einzug und so erhofften sich viele der Teilnehmenden im Stillen „goldene Oktobertage“. Trotz der anfänglichen Wetterkapriolen hatten wir viel Spaß miteinander und möchten uns gesund im kommenden Jahr Wiedersehen. Wohin die Wege uns im nächsten Jahr führen werden, blieb offen.                                                                                                       


Die Heimfahrt war für Sonntagmorgen nach dem Frühstück vorgesehen. Unsere Wege trennten sich da einige auf dem direkten Wege nachhause fuhren,  andere das Hermanns-Denkmal aufsuchten und einige interessierten sich für die Sehenswürdig-keiten der Stadt Münster. 

 

Text: Gabriele Muder